Von den Wurzeln...
1932 wurde ein ambitioniertes Projekt von einer kleinen Gruppe Studenten der Harvard University gestartet. Unter Anführung von Wallace Flint, Sohn eines Lebensmittel-Supermarktbesitzers, wurde ein vollautomatisches Auslieferungssystem entwickelt, wo Kunden aus einem Katalog auswählen und über den Produkten zugeordnete Lochkarten vollautomatisch per Fließband mit Abrechnung und Lagerbestandsaktualisierung bis zur Kasse beliefert wurden. Das Konzept war wirtschaftlich nicht durchführbar, jedoch wurden hier erstmals die Vorteile einer automatisierten Abwicklung im Einzelhandel (mittels Produktcodierung) umfassend beschrieben. Vierzig Jahre später war Flint Vizepräsident der nationalen Vereinigung der Lebensmittelketten und wirkte aktiv mit bei den Normierungsbestrebungen die zum UPC Code führten.
In den späten 1940 erforschten Norman Joseph Woodland und Bernard Silver die technischen Methoden, um Preise von Lebensmittel-Einheiten automatisch an der Kasse einzulesen. Diese Anstrengungen führten zum 1949 zu einem U.S. Patent.Dieses Woodland und Silver Patent beschrieb ein kreisförmiges Muster mit einem zentralen Anker-Punkt, öfter bezeichnet als Bull’s Eye Code. Die konzentrischen Ringe um den Ankerpunkt sind nichts anderes als Balken mit definierten Abständen in kreisförmiger Form – die erste Form unserer bekannten „Barcodes“. Mit dieser ersten Symbologie, die aus 4 weißen Linien auf dunklem Hintergrund basierte, waren 7 verschiedene Artikel klassifizierbar. Erweiterte man das System auf 10 Linien, konnte man schon 1023 verschiedene Artikel kodieren. Die Technologie und der Einzelhandel waren aber noch nicht für Strichcodes bereit. Zwanzig Jahre später war Joe Woodland, inzwischen IBM Ingenieur, in jenem Team dabei, welches den Vorläufer des U.P.C. Strichcodes entwickelte. 1992 wurde ihm von Präsident George Bush die „National Medal of Technology“ verliehen. Weder Silver noch Woodland verdienten viel Geld aus ihrer Idee, welche ein Billionen-Dollar-Geschäft startete.